Am Samstag, den 30.07.2016 fand der diesjährige Übungstag der FF Seefeld-Kadolz statt. Heuer wurden auch Kollegen vom Roten Kreuz Haugsdorf, ein Figurant für das Schminken der Verletzten und ein angehender Notarzt eingeladen. Die Verletzten und Personen in Notlagen wurden durch Übungspuppen und freiwillige Helfer dargestellt. Insgesamt wurden vier praktische Übungen und zwei Theorieteile abgehalten.
Um 09:00 Uhr früh stand die erste Übung am Programm. Die Feuerwehr wurde zu einer Person in Notlage und das Rote Kreuz zu einer leblosen Person ins Freibad Seefeld-Kadolz alarmiert. Ein Badegast kam auf der Wasserrutsche zu Sturz und zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu. Aufgrund des engen und gefährlichen Übungsplatzes wurde für dieses Szenario eine moderne Übungspuppe des Roten Kreuzes verwendet. Die Sanitäter des Roten Kreuzes sowie der Notarzt waren vorerst für die Stabilisierung des Verletzten zuständig. Die Feuerwehr beruhigte inzwischen einen Angehörigen und bereitete eine sanfte Rettung über die Wasserrutsche vor. Des Weiteren wurde wegen der enormen Hitze ein Sonnenschutz aufgebaut und Schaulustige ferngehalten. Anschließend wurde die verletzte Person mittels Schaufeltrage über die komplette Wasserrutsche hinab transportiert. Nach ca. einer Stunde konnten Feuerwehr und Rettung wieder ins FF-Haus einrücken und die Einsatzbereitschaft wiederherstellen, ehe es zum nächsten Einsatz ging.
Kaum im Feuerwehrhaus angekommen, wurden die beiden Rettungsorganisationen zu einem Chlorgasaustritt mit vermutlich verletzter Person wieder ins Freibad Seefeld-Kadolz gerufen. Beim Wechseln der Chlorgasflaschen kam es durch eine undichte Flasche zum Austritt von Chlorgas. Der Bademeister inhalierte das giftige und ätzende Gas und blieb bewusstlos im Chlorgasraum liegen. Aufgrund der gefährlichen Lage mussten die Rettungssanitäter auf die Hilfe der Feuerwehr warten. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wurde ein Trupp mittels luftunabhängigen Atemschutzes zur Menschenrettung losgeschickt. Die bewusstlose Person musste aus dem Gefahrenbereich gerettet werden und wurde dem Notarztteam mit Verdacht auf Lungenverätzung übergeben. Die Feuerwehr schloss die Türe zum Chlorgasraum um das Chlorgas kontrolliert aus der Flasche austreten zu lassen. Vor dem Chlorgasraum wurde der Boden mit Wasser beaufschlagt um das ausgetretene Gas zu binden. Anschließend wurde eine Spezialfirma zur Beseitigung gerufen.
Als Nächstes stand die Mittagspause auf dem Programm, ehe es zu den 2 Theorieteilen ging. Beim ersten Theorieteil wurde eine Brandmeldeanlage beübt und im zweiten das Equipment für Türöffnungen.
Am frühen Nachmittag wurde dann das Rote Kreuz zu einer hilflosen Person in einem nahegelegenen Wohnhaus alarmiert. Es stellte sich heraus, dass das Zugangstor verschlossen ist und sich eine verletzte Person dahinter befindet. Rasch wurde die Feuerwehr durch die Rettung zu einer Türöffnung nachalarmiert. Während 2 Kameraden versuchten einen Hintereingang zu finden, wurde mittels Türöffnungswerkzeug das Tor geöffnet. Bei der verletzten Person waren schwere Verätzungen an den Händen festzustellen. Daraufhin ließ der Einsatzleiter das Objekt absuchen, um die Quelle der Verletzungen zu finden. Innerhalb kürzester Zeit fanden die Einsatzkräfte in einer Garage eine zweite Person, die in ausgelaufener Salzsäure lag. Mittels umluftunabhängigen Atemschutz wurde die Person gerettet, dekontaminiert und vom Notarzt versorgt. Diese Person (dargestellt durch eine spezielle Übungspuppe des Roten Kreuzes), musste anschließen reanimiert werden. Alle Rot Kreuz Mitglieder und Feuerwehrkameraden wurden zur richtigen Reanimation geschult. Nach eineinhalb Stunden konnten die Blaulichtorganisationen wieder ins FF Haus zurückkehren.
Nach kurzer Erholungsphase stand die letzte Übung am Plan. Ein Auto fing bei Reparaturarbeiten unter einem Carport Feuer. Durch die hohe Brandbelastung begann der Carport ebenfalls zu brennen, stürzte auf das Fahrzeug und klemmte eine Person ein. Ein Passant versuchte den Brand zu bekämpfen und zog sich massive Verbrennungen zu. Die Feuerwehr wurde zu einem Fahrzeugbrand alarmiert und begann sofort mit der Brandbekämpfung, sowie Rettung der verunfallten Person. Das Rote Kreuz versorgte in der Zwischenzeit das Brandopfer. Die zweite Person wurde ebenfalls mit schweren Verbrennungen gerettet und dem Notarzt übergeben.
Um 17:30 konnte der Übungstag erfolgreich beendet werden. Die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und Notarzt wurden gestärkt und es konnten gegenseitig viele gute Erkenntnisse daraus gezogen werden.
Im Namen der Freiwilligen Feuerwehr Seefeld-Kadolz dürfen wir uns beim Roten Kreuz für die tolle Unterstützung, sowie die super Verletztendarstellung bedanken. Wir freuen uns bereits auf die nächsten gemeinsamen Übungen.